Die Fütterung des mageren Pferdes

Pferde bedarfsgerecht und darmschonend auffüttern

Besonders in der Zeit des herbstlichen Fellwechsels, wenn zusätzlich kältere Temperaturen zehren, verlieren viele großrahmige, blutgeprägte oder ältere Pferde Gewicht. Ähnlich ergeht es auch Koppelpferden, die nicht mehr genug nachwachsendes Weidegras finden um zusätzlich Kälte, Wind und Nässe ausgesetzt sind.

Sind Verwurmung und Zahnprobleme ausgeschlossen, muss der Energiegehalt der Fütterung erhöht werden. Dazu

bestehen verschiedene Möglichkeiten:

a) Zulage von Rohfaser (durch Raufutter, Rübenschnitzel und Kleie)

Mageres PferdDies sinnvollste Art, den Energiegehalt der Fütterung zu verbessern ist die Fütterung von Fasern, da dies für das Pferd am natürlichsten ist. Rohfaser wird im Dickdarm des Pferdes Mithilfe einer gewaltigen Dickdarmflora in kurzkettige Fettsäuren aufgespalten, die dann als direkte Energielieferanten dienen.

Allerdings gibt es Pferde, deren Futteraufnahmekapazität, was Heu und Stroh betrifft, erschöpft ist. Hier lohnt sich die Fütterung eines rohfaserreichen Pellets, beispielsweise dr.WEYRAUCH Nr. 08/15 Grundstein. Von Vorteil ist, dass hier große Mengen (bis 3 kg) dreimal am Tag gefüttert werden können (Maximal 9 bis 10 Kilogramm am Tag), ohne die Verdauung überzustrapazieren. Durch das zugesetze aufgeschlossene Getreide (250g pro Kilogramm) wird der Grundstein auch schmackhaft. 5% Leinsamen im Grundstein liefern automatisch wertvolle Omega-3-Fettsäuren, gut verteilt im Pellet.

b) Zulage von reinem Fett (Öle)

Das ist zwar eine Möglichkeit, viel Energie auf einmal zuzuführen, hat aber ihre Tücken! Mehr als 150ml pro Futterration sollten nicht zugefüttert werden, da möglicherweise ein negativer Effekt auf die Lebensfähigkeit der Dickdarmbakterien zu erwarten ist. Bei schlechter Leberfunktion oder Darmproblemen sollte davon Abstand genommen werden.

Anders verhält es sich mit der Zufütterung ganzer Ölfrüchte wie Leinsamen, Sonnenblumen, Hafnsamen etc.. Sie liefern neben hochwertigen Ölen auch ausreichend Protein und Faserstoffe.

c) Zulage von Kohlenhydraten (Getreide/Müsli/Brot)

Bei der zusätzlichen Fütterung von Mais und Gerste ist unbedingt auf den Aufschluss des Getreides zu achten. Ganze oder geschrotete Körner können den Darm belasten und einen gegenteiligen Effekt bewirken. Zulagen von Hafer können zur Winterszeit nicht nur das Gewicht des Pferdes sondern auch dessen Stimmung erhöhen. Energiereiche Müslisorten mit hochaufgeschlossenem Getreide sind besonders für Sportpferde geeignet. Unter der Voraussetzung einer geeigneten Mineralisierung ist auch die Fütterung von getrocknetem Brot bis 1 kg am Tag geeignet.

Stoffwechsel unterstützen

Neben der vermehrten Zufütterung von Energie ist auf eine entsprechende Umsetzung durch den Stoffwechsel zu achten. Leberprobleme verhindern beispielsweise eine Umsetzung von Proteinen in Muskeleiweiß und wirken appetitzügelnd, was beim mageren Pferd nicht gewünscht ist. Wenn also ein Pferd trotz ausreichender Energieversorgung nicht zunimmt, kann ein Lebererkrankung oder Leberschwächung die Ursache sein.

Ein Zinkmangel führt zu einer Degeneration der Schleimhäute und verhindert eine gute Nährstoffresorption. Ein Zinkmangel zeigt sich vor allem im Fellwechsel durch ein stumpfes Fell. Regelrechte Appetitförderer sind die B-Vitamine. Sie sorgen für eine aufnahmebereite Schleimhaut und eine gewisse nervliche Gelassenheit.

Magengeschwüre werden bei sehr vielen mageren Pferden als Ursache diagnostiziert. Mit speziell ausgesuchten darm- und schleimhautpflegenden Kräutern - eventuell sogar als Tee aufgekocht und über ein Mash (oder bereits fertige als Kristall Mash) gegossen - trägt man maßgeblich zur Verbesserung der Magenschleimhaut bei. Allerdings sind Magenprobleme in den meisten Fällen auf entweder sehr großen Stress oder körperliche Schmerzen zurückzuführen, was vom Tierarzt abgeklärt werden sollte.

Mehr Informationen erhalten Sie im Redaktionellen Beitrag: Wenn Pferde abmagern

Beispielfütterung:

12 jähriger Warmblüter, sonst 600kg schwer, hat sehr abgenommen

 

1. Heu und Stroh von guter Qualität, ad libitum

2. Kraffutterfütterung in Form von beispielsweise 2 kg Hafer und 3 bis 4 kg Nr. 08/15 Grundstein, verteilt auf 3 bis 5 Mahlzeiten.

Als Basismineralisierung empfehlen wir:

Nr. 4 Goldwert 2 bis 3 Meßlöffel (30 bis 45 Gramm)

Mg Magnesium 2 bis 3 Meßlöffel (30 bis 45g)

sowie 15 bsi 30g Nr. 17 Feuerstrahl

Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Fütterung von Magnesium gelegt werden, da Magnesiummangel zu Durstlosigkeit führt und damit den Stoffwechsel, den Wasserhaushalt und die Verdauung ausbremst. Die Pferde wirken zudem "vertrocknet".

 

Dr. Susanne Weyrauch -Wiegand 2012 überarbeitet 2024©

Foto: fotolia #182039755 | Urheber: Hunta

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