Hufrehe mit Hufbeinabsenkung
Eine hoffnungsvolle Geschichte
Michael Huck aus dem Elsaß beschreibt hier die Geschichte seiner Haflingerstute Kim, bei der hufrehebedingt eine Hufbeinabsenkung erfolgte und seine Maßnahmen, die zu Erfolg geführt haben.
"Vor 5 Jahren kam die 12 jährige Haflinger Stute Kim zu uns als Beistellpferd für unseren Wallach Hansi 32 Jahre alt (verstorben am 12.08.14). Unser Hufschmied stellte beim ersten Beschlagen fest das sie bereits eine leichte Form der Hufrehe gehabt haben muss, ist zu diesem Zeitpunkt aber ausgeheilt. Im Winter standen beide Pferde im Offenstall zusammen und im Sommer auf der Sommerweide. Die Nächte verbrachten sie zusammen in einem kleinen Wäldchen in einer Weidehütte.
Beide hatten ihren Futterplatz doch das Fressverhalten von Hansi ist langsam und das vom Kim schnell. Und so verdrängte sie Hansi von seinem Futter wenn Kims Futter bereits vertilgt war. Kim wurde runder und Hansi dünner. Wir trennten den Offenstall in zwei Bereiche und somit hatte jedes Pferd eine Box und einen Paddock. Sie sahen sich den ganzen Tag und konnten auch gemeinsam auf der Koppel grasen. Kim hielt ihr Gewicht und Hansi nahm wieder etwas zu da er die Zeit zum Fressen hatte.
Anfang 2014 bekam KIM einen leichten Hufrehschub den wir aber mit Hilfe unserer Tierärztin schnell in den Griff bekamen. Sie erhielt danach 4-5 kg Heu, Hafer und diverse Zusatzprodukte.
Danach verstarb Hansi und Kim hatte den Stall für sich alleine. Eigentlich wollten wir sie nach dem Tod von Hansi abgeben aber sie bekam einen erneuten heftigen Hufrehschub im September 2014 (siehe dazu obiges Foto und Röntgenbild oben).
Unsere Tierärztin platzierte unter ihrem Huf Holzklötze um den Fuß zu entlasten und band dies mit Gips ein. Als diese wieder entfernt wurden wollte sie fast nicht mehr laufen. Wir gaben ihr abends rund 40 g Ingwerpulver (Gingerolgehalt 3,6%) am Tag und morgens konnte man eine leichte Verbesserung feststellten. Den Ingwer gaben wir weiter und sie bewegte sich besser aber immer noch nicht korrekt.
Um die Heumenge besser kontrollieren zu können sowie eine gleichmäßige Fütterung zu gewährleisten haben wir einen Heufutterautomaten installiert. Dieser öffnet alle 2 Stunden für 10 Minuten was einer Menge von ca. 4 kg Heu entspricht. Wir haben es vorher mit Heunetzen probiert und Freunde Nachbarn etc. haben alle 4 Stunden ein Netz in den Stall gehängt. Kurzfristig machbar aber auf Dauer sehr zeitintensiv. Beim Heufutterautomat werden 24 Stunden problemlos abgedeckt.
Mit einer Geschäftskollegin sprach ich darüber –sie hat ebenfalls Pferde- und sie gab mir den Tipp Kontakt mit Frau Dr. Weyrauch aufzunehmen, da sie auf Ernährung spezialisiert ist.
Wir stellten die komplette Ernährung um und haben neben Heu und Ingwer
und Nr. 5 Frühlingserwachen gefüttert.
Im Juni 2015 haben wir die Füße erneut röntgen lassen um zu sehen, wo wir stehen. Auch das Blut wurde untersucht.
Die Röntgenbilder zeigten eine Neubildung des Hufes, die neue Hufwand wächst parallel zum Hufbein. Das Blutbild hat sich deutlich verbessert!
Da KIM im Gelände noch leicht empfindlich an den Vorderhufen ist haben wir Hufschuhe gekauft. Mit diesen läuft sie über Stock und Stein und es macht richtig Freude wenn man dies sieht!
Nach heutigem Stand hat sie einiges an Gewicht verloren, sie ist mental sehr gut drauf und den einstündigen Koppelgang am Tag genießt sie sichtlich. Wir gehen öfters mit KIM zu Fuß ins Gelände und bei den Ausflügen ist sie anscheinend durch den Nr. 7 Jungbrunnen nicht mehr so schreckhaft.
In den nächsten Monaten fangen wir wieder an zu reiten.
An dieser Stelle möchten wir uns auch bei Ihnen für die kompetente Hilfe bedanken.
Michael Huck" Siegen, im August 2015